Was ist eine Fairtrade Stadt?
Um sich offiziell als Fairtrade Town zertifizieren zu lassen, muss die Stadt bestimmte Kriterien erfüllen.
Eines der Kriterien ist es, eine Steuerungsgruppe, eine Fairtrade Initiative zu bilden! Und die besteht aus einem Vertreter der Stadtverwaltung, aus der Zivilgesellschaft, aus Eine Welt.
Markus Adam ist seit einem halben Jahr Teil der Fairtrade Initiative:
„In den 80ern war ich bei der Gründung des Weltladens dabei, und immer sehr engagiert bis ich aus privaten Gründen ein wenig kürzertreten musste.“
Seit 5 Jahren gehört Markus Adam wieder zum
Weltladen-Team und jetzt als Rentner kann er sich wieder die Zeit nehmen, das fortzuführen, was er in seiner Jugend begonnen hat.
„Fair sein, fair bezahlen, fair behandeln, das ist mir wichtig. Entwicklungspolitisch haben wir damit keine Lobby und die Welt kann man damit auch nicht verändern, aber zeigen, wie es gehen könnte.“ Die Arbeit im Team macht Spaß und obwohl nicht zu 100% dennoch so gut es geht, lebt Markus Adam fair.
Fairtrade Produkte in Alzey
Als zweites Kriterium muss Alzey Fairtrade Produkte zum Verkauf anbieten, im Einzelhandel und in der Gastronomie. Und da gibt es ganz schön viele. Neben dem Weltladen auch das Naturalis, das Alzeyer Kaffeehaus, Zoar, Beckers Vitamingarten, das to:mas mit Demeter Weinen, Boutique Lilas, Schuhhaus Stephan und das Wildlädchen vom Forstamt oder das Bali-Kino, um nur einige zu nennen. Sogar eigenen Produkte gibt es, so zum Beispiel den Alzfair Café, gemahlen und als ganze Bohne, und die Stadtschokolade in diesem Jahr neuem Gewand und Geschmack.
Gemeinsam für fairen Handel
Die Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen und Kirchen ist das dritte Kriterium. So wurde die Alzeyer Schokolade von 2019 zusammen mit dem Landeskunstgymnasium entwickelt und die Realschule Plus hat 2016 das Etikett des Alzfair Cafés entworfen. Seit diesem Jahr hält die Berufsbildende Schule die Auszeichnung Fairtrade School.
Birgit Burg ist ehemalige Lehrerin aus Alzey und seit über 30 Jahren im Weltladen engagiert.
„Gerechtigkeit ist mir eine Herzensangelegenheit und das auch im Handel. Damit Menschen, die arbeiten auch einen gerechten Lohn bekommen, um zu Leben und zu überleben. Und dass Kinder die Möglichkeit haben in die Schule zu gehen.“ Birgit Burg ist seit 2016 bei der Fairtrade Initiative.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Alzey
Zwei Kriterien für das Zertifikat Fairtrade Town erfüllt die Stadt selbst, durch Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch durch den Einsatz fair gehandelter Produkte in der kommunalen Verwaltung. So wird in Sitzungen und bei offiziellen Terminen fairer Kaffee und fairer Saft angeboten.
Fast von Anfang an dabei ist Jutta Glaser-Heuser.
Sie übernahm 2016 den Vorstand. „Wer beim Einkaufen auf das Fairtrade Siegel achtet, der kann ganz leicht ein kleines bisschen mehr Gerechtigkeit in die Welt bringen. Das ist nicht schwer und auch bei weitem nicht so teuer, wie viele vielleicht meinen. Jeder noch so kleine Beitrag ist ein Gewinn, und jeder kann mitmachen. Das finde ich so toll daran.“
Und wie sieht die Zukunft aus?
Die Stadt Alzey darf sich auch in Zukunft über viele Projekte im Sinne von Fairtrade freuen. Ein ganz Neues soll schon im neuen Jahr starten, sowohl für Alzeyer als auch für Touristen. Es wird auf jeden Fall ein genussreiches Event – aber mehr wollen wir noch nicht verraten. Bis dahin freut sich die Initiative auch über viele neue Mitstreiter, die sich engagieren wollen. Lehrer, Schüler, aus dem Einzelhandel oder der Gastronomie oder auch Menschen, die sich aus vielen anderen Berufsfeldern engagieren wollen, und dieses Team mit Zeit und Expertise unterstützen möchten.
Kontakt zur Gruppe geht aktuell am besten via Email an fairtrade.stadt.alzey@gmail.com
In diesem Sinne. Bleibt fair! Verschenkt Alzeyer Schokolade und Kaffee zu Weihnachten, und versüßt damit das Weihnachtsfest eurer Lieben.